Canard-Duchêne gehört mit seiner Produktion von 4 Millionen Flaschen pro Jahr bereits zu den großen Champagnerhäusern und ist damit im Grunde uninteressant für uns.
Es gibt aber zwei Gründe, warum wir genau dieses Haus ausgewählt haben um unseren ersten Blogbeitrag zu schreiben.
Kindheitserinnerung an Canard-Duchêne
Der Name Canard-Duchêne war mir schon als kleines Kind bekannt. Ich wusste nicht, dass es ein großes Champagnerhaus war, der Name stand aber auf einem kleinen weinroten Citroen Lieferwagen mit dem ich als Kind spielen durfte. Den Lieferwagen hatte uns mein Großvater geschenkt, der lange vor unsere Geburt Ahnenforschung betrieb und so auf das kleine Dorf Ludes stieß, eine Premier Cru Lage 10 Minuten südlich von Reims. Unsere Vorfahren wurden in der Zeit der Hugenottenvertreibung im 16. Jahrhundert über die Deutsch-Französische Grenze gespült, ließen sich um Trier nieder und gaben sich den Nachnamen ihrers Herkunfsortes: Ludes.
Soweit die Legende.
Seitdem gab es Canard-Duchêne zu besonderen Anlässen für die Erwachsenen, und ab und zu Spielzeug, eben diesen kleinen weinroten Lieferwagen, für die Kinder.
Den Lieferwagen gibt es nicht mehr, aber die Erinnerung an den Namen ist geblieben.
Der Auslöser
30 Jahre später besuchten wir mit unseren eigenen Kindern das kleine Dorf und statteten auch Canard-Duchene einen Besuch ab. Wir stiegen hinab in die Keller, 30 Meter unter der Erde, 5km lang und 10 °C kalt. Dort lernten wir vieles über das Haus, die Champagner-Herstellung und über die Champagne selbst. Wir waren fasziniert, aber richtig begeistert waren wir von der Natur, der Landschaft und dem Gefühl das einen begleitet, wenn man mit dem Auto die Gegend erkundet.
Bei diesem kurzen Besuch haben wir uns in die Champagne verliebt, und wir wollten alles über sie erfahren.
So wurde dieser Besuch zum Auslöser für diesen Blog.
Die Bewertung – Léonie Brut
Wir durften während unseres Besuchs bei Canard-Duchêne fast das komplette Sortiment verkosten und Léonie Brut war unser Favorit im günstigen Preissegment. Sein blasses Goldgelb mit der schneeweißen und feinen Perle ist wunderschön anzusehen. Noten von Apfel, Mirabelle und Himbeeren, sowie ein wenig Kreide, Hefe und ein klein bisschen Veilchen ergeben zusammen ein komplexes Duftbild. Die Säure in Kombination mit der feinen Perle sorgt für ein fantastisches Mundgefühl mit einem extrem langen Abgang.
Ein Champagner der Spaß macht und sicherlich zu Vielem passt, aber auch einfach so getrunken werden kann.
Canard-Duchêne | Léonie Brut | Jahrgang n/a |
Cru: Villeneuve / Vertus | Dosage: 9g/l | Dégorgement n/a |
Chardonnay 20% | Pinot Noir 50% | Pinot Meunier 20% |
Kleinigkeit – was passt zu Léonie?
Bei den starken Apfelnoten war uns schnell klar, dass wir Léonie mit Blutwurst und Kartoffel oder Blätterteig kombinieren möchten.
Blätterteig ist durch seine Knusprigkeit eine fantastische Bühne für eine Vielzahl von Kleinigkeiten und wird hier sicher häufig zum Einsatz kommen.
Für unsere Gäste haben wir abends warme, knusprige Blätterteigröllchen mit Boudin Noir gemacht. Dazu kleine Tupfer von mit Zimt und Senf aromatisiertem Apfelmuss, sowie etwas Majoran.
Rezept: Blätterteig Boudin Noir
Informationen
Haus: Canard-Duchêne (Website)
Ort: Ludes
Verkostung: 04.10.2019
Bezug: vor Ort bezogen