Nach unserem Besuch bei dem wunderbaren Haus AR Lenoble sind uns viele Dinge im Gedächtnis geblieben. Allen voran aber die Begegnung mit Anne Malassagne – die Chefin des Hauses, die vor über 25 Jahren mit einer sehr genauen Vision für die Zukunft ihrer Champagner antrat und Jahr für Jahr, Stück für Stück ihrem Ziel näher kam und uns heute die Ergebnisse ihres Schaffens präsentiert: die einzigartige Mag-Serie. Aber dazu später mehr.
Es gibt in unseren Augen nur sehr wenige süße Begleiter die wirklich gut zu Champagner passen. Bittere Schokolade zum Beispiel, oder manche säurebetonten Früchte. Zu schnell überdecken Nachspeisen die flüchtigen Aromen des Champagners. Ist eine Nachspeise zum Beispiel sehr süß, empfindet man den Champagner als zu sauer, da seine Süße nicht mehr durchkommt.
Man kann sich das aber zunutze machen, indem man gezielt damit spielt. Wenn man zum Beispiel edle Bitternoten mag, dann kann man dem Champagner ein wenig seine Süße nehmen um die Bitterkeit noch zu verstärken.
Folgendes Rezept wollen wir allen ans Herz legen, die das mal ausprobieren möchten:
Im Dezember hatten wir das große Vergnügen gleich 2 Jahrgänge von Lucien Collards Grand Cru zu verkosten. Den ersten jemals von Lucien Collard hergestellten Jahrgang 2009 und den jüngsten Release von 2014.
Ein wunderbares Experiment, das wir jedem ans Herz legen möchten. Es ist erstaunlich welche Unterschiede schon ein paar Jahre Lagerung ausmachen können.
Die Geschichte des Champagnerhauses Lucien Collard ist ein Lichtblick in der Welt des Champagners. Wo in den letzten Jahrzehnten reihenweise kleine Häuser aufgaben und ihre Rebflächen an zumeist größere Häuser verkauften – erblickte das Haus Lucien Collard erst 2004 das Licht der Welt (erster Vintage 2009).
Der Special Club 2012 von Paul Bara ist nicht der erste Prestige-Champagner des Hauses, den wir verkostet haben. Wer unseren Blog aufmerksam verfolgt weiß, dass wir schon die beiden anderen Top-Produkte von Paul Bara im Glas hatten (Special Club Rosé & Comtesse). Gleich 3 Mal Paul Bara innerhalb von einem Jahr? Das hat seinen Grund: sie sind fantastisch.
Kompakt
Der Club Trésors wurde 1971 von 12 Champagnerhäusern als „Club de Viticultures Champenois“ gegründet und zählt heute 28 Mitglieder. Jedes Mitglied darf aus seinen besten Trauben einen „Special Club“ herstellen und in die ikonischen Special Club-Flasche abfüllen. Nur die besten Weine jedes Hauses werden verwendet. Der Special Club ist daher auch das Prestige-Produkt jedes Mitglieds.
Charlotte De Sousa (Foto © Alexis Attimont)
Charlotte De Sousa führt gemeinsam mit ihren Geschwistern Julie (chef de culture) und Valentin (chef de cave) in Avize in der Côte des Blancs das Haus De Sousa. 2020 übernehmen die 3 das Haus von ihren Eltern und müssen sich in diesem schwierigen Jahr zum ersten Mal alleine beweisen.
Wir gehörten zu den ersten in der Champagne, die biologisch und biologisch-dynamisch arbeiteten.
Charlotte de Sousa
Manchmal weiß man ganz spontan was zu diesem einen Champagner passt. So ging es uns mit dem Cuvée N° 742 von Jacquesson.
Die herb-süßer Mousse von der Geflügelleber und das knusprige Brioche gehen mit diesem Champagner eine wunderbare Verbindung ein. Wenn man dann noch die Zeit findet, das Brioche selbst zu backen, liegt der buttrige Duft wie ein Parfum in der Luft.
Der Cuvée N° 742 von Jacquesson ist etwas Besonderes. Selten haben wir so viele Notizen gemacht wie bei diesem außergewöhnlichen Champagner. Frisch, spritzig, aber auch cremig und angenehm bitter. Er hat Ecken und Kanten, eine wunderbare Perle und gefühlt wechselt er sein Kleid mit jeder Minute im Glas. Fantastisch!